In Brandenburg sind die Busse einer Bahntochter oft so überfüllt, dass
viele Kinder nicht zur Schule fahren können. In ihrem Ärger haben die
Eltern sich an Bahnchef Rüdiger Grube gewandt – ohne Erfolg.
Es ist kurz vor sieben Uhr und noch dunkel an der Bushaltestelle am
S-Bahnhof Fredersdorf. Innerhalb von nur wenigen Minuten füllt sich der
schwach beleuchtete Gehweg. Etwa 50 Mädchen und Jungen bibbern in der
Herbstkälte. Endlich kommt der 951er Bus, doch der ist nicht für die
Schüler bestimmt. Ältere Fahrgäste dürfen mitfahren. Dann biegt der nächste
Bus um die Ecke, die Türen öffnen sich nun. Der Fahrer sitzt mit
aufgestützten Ellbogen – wie unbeteiligt – hinter dem Steuer, während sich
die Schülerinnen und Schüler in den Bus hineinkämpfen. „Jetzt drängele doch
mal ein bisschen, sonst kommen wir nicht mit“, ruft ein Mädchen einer
Freundin zu. Es scherzt nicht. Regelmäßig bleiben Schüler …
Monat: Oktober 2011
Bahnverkehr + Regionalverkehr: VBB-Konzept sieht Ausbau vor, aber die Pläne kommen nicht voran, aus MAZ
POTSDAM/WARSCHAU – Seit die Grenze am 1. Mai 2011 für Beschäftigte aus
Polen uneingeschränkt durchlässig wurde, nimmt der Verkehr über Oder und
Neiße zu. Das gilt allerdings bisher vor allem für die Straße, denn die
Bahnverbindungen sind schlecht. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg hat
ambitionierte Ausbaupläne (siehe unten). Aber auf beiden Seiten der Grenze
wird befürchtet, dass die Zentralregierungen das Vorhaben verschleppen.
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) sei am Zug, einen Staatsvertrag
mit Polen voranzutreiben, heißt es aus dem Infrastrukturministerium
Brandenburg. „Es klemmt beim Bund“, schiebt Sprecher Lothar Wiegand den
Schwarzen Peter nach Berlin.
Auch in Polen herrscht Skepsis vor, so das Ergebnis einer aktuellen
MAZ-Umfrage. Zum Beispiel in der niederschlesischen Metropole Wroclaw
(Breslau). Bisher brauchen von dort die Züge nach Berlin fast …
Regionalverkehr + Bahnhöfe: Bad Saarow mit neuem Haltepunkt
Ab Montag, dem 24. Oktober 2011 ist das HELIOS Klinikum in Bad Saarow
direkt mit der Bahn erreichbar. Dafür wurden Gleise erneuert und genau
gegenüber dem Haupteingang des Klinikums ein neuer Bahnsteig errichtet. Die
Bahnsteiganlage wird den Ansprüchen einer barrierefreien Gestaltung
gerecht. Nach der heutigen Streckeneröffnung durch Infrastrukturminister
des Landes Brandenburg, Jörg Vogelsänger, werden ab 14 Uhr bis
Betriebsschluss bereits die Züge der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) bis zum
neuen Endpunkt „Bad Saarow Klinikum“ verlängert.
Von der 13 Kilometer entfernten Stadt Fürstenwalde/Spree ist der neue
Endhalt Bad Saarow Klinikum der Bahnlinie OE35 stündlich in nur 15 Minuten
zu erreichen. Mit Umstieg in Fürstenwalde in die Bahnlinie RE1 ist das
Klinikum in jeweils etwa einer Stunde mit Frankfurt (Oder) und Berlin
verbunden. Von und nach Erkner sind es nur gut 30 Minuten.
Kurz nach der Verlängerung der Linie OE35 zum Klinikum können sich die
Fahrgäste in der Region auf eine weitere Verbesserung freuen: Zum
Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2011 wird das Fahrplanangebot auf der OE35
am Wochenende um acht Fahrten ausgeweitet. Dann verkehrt die Linie täglich
im Zeitraum von 5.00 bis 23.00 Uhr zwischen Fürstenwalde (Spree) und Bad
Saarow Klinikum und bietet damit auch dem Klinikpersonal eine gute An- und
Abreisemöglichkeit.
In den Zügen nach Bad Saarow Klinikum wird das gesamte
VBB-Fahrausweissortiment anerkannt. Verbundfahrausweise von und nach Bad
Saarow gelten somit auch bis zum neuen Haltepunkt am Klinikum.
VBB-Fahrausweise sind u. a. an den mobilen Fahrausweisautomaten in den
Zügen der ODEG erhältlich.
Anlässlich der Linienverlängerung nach Bad Saarow Klinikum und der
Erweiterung des Fahrplanangebots erscheint Anfang November 2011 ein
VBB-Infoflyer, der in den Kommunen verteilt wird. Auch in einigen
touristischen Einrichtungen in der Region, im HELIOS Klinikum selbst sowie
in den Zügen der OE35 wird der Flyer erhältlich sein. Er enthält den neuen
Bahnfahrplan zwischen Bad Saarow Klinikum und Fürstenwalde (Spree) mitsamt
Anschlussverbindungen nach Berlin und Frankfurt (Oder), ausgewählte
Fahrpreisbeispiele sowie weitere Informationen zum neuen Halt
(Pressemeldung VBB, 24.10.11).
Bahnverkehr: Strecke Rostock-Berlin ist TEN-Projekt
Die Strecke Rostock – Berlin soll in das transeuropäische Verkehrs-Kernnetz
(TEN) aufgenommen werden. Sie ist Teil des von der EU-Kommission
vorgelegten Vorschlags für das zukünftige transeuropäische Verkehrsnetz,
das die wichtigsten europäischen Straßen-, Schienen- und Binnenwasserwege
umfasst. Das Netz verbindet die großen Wirtschaftszentren und Häfen
miteinander.
Verkehrsminister Volker Schlotmann sagte: „Die Verbindung Rostock – Berlin
– Dresden wird damit einer der wichtigsten europäischen Verkehrswege sein.
Der gesamte Ostsee-Adria-Korridor wird zum Teil des Kernnetzes. Das ist ein
großer Erfolg für das Land und den Ostsee-Adria-Verkehrskorridor durch
Ostdeutschland.“ Mecklenburg-Vorpommern setzt sich seit mehreren Jahren für
die Aufnahme der Strecke in das transeuropäische Verkehrsnetz ein. Bisher
enden die TEN-Strecken in Berlin.
Schlotmann: „Der Ostsee-Adria-Korridor ist die kürzeste und schnellste
Verkehrsverbindung zwischen Südosteuropa und Skandinavien. Davon profitiert
die Logistikwirtschaft schon heute. Der Korridor stärkt die
Wirtschaftskraft und schafft Arbeitsplätze. Mit der Aufnahme in das
transeuropäische Verkehrs-Kernnetz werden die wirtschaftlichen Chancen der
Region noch besser.“ M-V verfügt mit seinen sehr gut ausgebauten Häfen über
ideale Verbindungen nach Skandinavien. In den vergangenen Jahren hat sich
die Fährverbindung zwischen Rostock und Gedser gut entwickelt. Im
vergangenen Dezember hatte die Europäische Kommission bereits entschieden,
die Verbindung Rostock-Gedser als „Meeresautobahn“ einzustufen und mit 24,
5 Millionen Euro zu fördern.
Das Transeuropäische Verkehrsnetz setzt den Rahmen der europäischen
Verkehrsinfrastruktur für die nächsten Jahrzehnte. Darin enthaltene
Verbindungen sind von gemeinsamen europäischem Interesse und könnten
künftig auch stärker von EU-Finanzmitteln profitieren (Pressemeldung
Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung, 24.10.11).
Straßenverkehr: Das erste Teilstück ist vier Monate früher fertig als geplant. Schon in knapp vier Wochen sollen die Autos wieder auf dem ersten Teilstück der A 115 fahren können., aus Berliner Zeitung
Auf der Rennstrecke Avus musste es schon immer schnell gehen: Das ist
offenbar den Bauleuten bewusst, die die marode Autobahn von Grund auf
sanieren. Sie arbeiten schneller als erwartet, so dass schon in knapp einem
Monat die Autofahrer das erste Teilstück der A 115 wieder befahren können.
Wenn auch nur mit Tempo 80 und damit deutlich langsamer als die Rennwagen
früher. Im Dezember soll dann die östliche Brückenhälfte über dem Hüttenweg
freigegeben werden. „Der erste Bauabschnitt der Sanierung auf der
stadteinwärts führenden Fahrbahn ist damit abgeschlossen. Wir sind vier
Monate eher fertig geworden“, sagt Mathias Gille, Sprecher der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung.
Ursprünglich sollte der Verkehr auf der zweispurigen Strecke erst im …